Jede Nacht

Ich schau aus dem Fenster.

Die Sterne leuchten

und der Mond passt auf sie auf.

Selbst die Sterne haben Freunde.

 

Vögel zwitschern.

Jagen Essen für ihre Jungen.

Auch sie sind niemals alleine.

 

Ich sitze hier

und frage mich,

was meine wahren Freunde gerade tun.

Sie waren für mich da

und ließen mich niemals im Stich.

 

Wenn ich am Fenster stehe

oder vor dem Spiegel mein Spiegelbild anschauen,

Frage ich mich,

was ich in meinem Leben nur falsch gemacht habe.

 

Ich kann mich nicht daran erinnern,

was so falsch war,

dass ihr mich so gemobbt habt.

 

Ich bin ein normales Mädchen,

die nicht gerade sehr gerne shoppen geht.

Ich mag es nicht mich zu schminken.

Meine zwei paar Schuhe reichen vollkommen.

Saufen gehen bis ins Koma,

brauche ich nicht!

 

Was ihr so mögt,

muss nicht bedeuten,

dass auch ich es mag.

 

In der Schule wart ihr bei mir.

Doch beim Abschluss,

da zeigtet ihr euer wahres Gesicht!

 

Jede Nacht schau ich hoch zu den Sternen.

Jede Nacht denk ich an eine gewisse Person.

Ihr vertraute ich alles an,

Ihr verdanke ich,

dass ich überhaupt noch lebe.

 

Sie war für mich immer da.

Niemals ließ sie mich in Stich.

Nicht einmal bei einem Streit.

Doch mein vertrauen zerbrach,

als ich vor einigen Wochen merkte,

dass es ein Fehler war sie anzuschreiben.

 

Sie gab mir das Versprechen,

sie würde ein Brief schreiben,

Doch bis heute warte ich drauf.

Zu warten bringt nichts!

Ich gebe lieber die Hoffnung auf!

Die Hoffnung sie bald wieder zu sehen!

 

Jede Nacht frage ich mich,

ob sie wirklich einst eine wahre Freundin war

oder ob sie bloß,

wie fast jeder andere,

aus Mitleid mit mir befreundet war.

 

Jede Nacht Frage ich mich,

hätte ich Freunde,

wenn ich so gewesen wäre wie die anderen?

Wenn ich saufen gegangen wäre,

wie die anderen?

Wenn ich gerne shoppen gehen würde

und mich gerne schminken würde?

Hätte ich dann ins Bild der anderen gepasst?

 

Bin ich so anders?

Bin ich hier auf dieser Welt nicht willkommen?

Jede Nacht schau ich hoch zu den Sternen.

Frage ich mich,

ob die Sterne auch einsam sein können.

 

Wie mein Leben damals war,

kann und werde ich niemals vergessen.

Wie mein Leben einst mal war,

kann niemand mehr verändern.

 

Von Grundschulzeit bis hin zur Handelsschule.

Gemobbt,

gehänselt,

allein gelassen!

Ja das haben sie!

Das habt ihr getan!

 

Doch warum?

Das weiß ich nicht.

Niemals bekam ich eine Antwort drauf.

Diese Frage stell ich mir jede Nacht.